VINN personalises the digital travellers' journey
VINN-Titelbild-gastronomie&hotellerie

Frank Gerhardt, Geschäftsführer der VINN GmbH,  gab dem Fachmagazin gastronomie & hotellerie Ausgabe 04/2017 ein Interview zum Thema Potential der Digitalisierung. Lesen Sie den kompletten Artikel und das Interview.

Frank Gerhardt

Frank Gerhardt

hotellerie&gastronomie: 
Mit der App VINNcockpit erhält der Gast ein persönliches Profil, das beim Check-In aktiviert wird. Warum hat sich das Bedürfnis der Gäste weg von der einfachen Übernachtung hin zum individuellen Aufenthalt verändert?

Frank Gerhardt: Der Wunsch nach einem individuellen Aufenthalt war schon immer da. Dies bezog sich in der Vergangenheit auf die Hotel- und Zimmertypen und den besonderen Service der Mitarbeiter. Später haben dann die digitalen Buchungstechnologien und Bewertungsplattformen das Bedürfnis des eigenständigen Suchens und Buchens sowie das Mitteilen von persönlichen Bedürfnissen gestillt.

Heute hat der Gast zu Hause meist besser vernetzte und auf ihn abgestimmte digitale Prozesse – Stichwort Smart Home. Individuelle digitale Dienstleistungen und Angebote erwartet er aus diesem Grund auch von einem modernen Hotel. Und hier knüpft VINN an die Nachfrage an, indem es eine nahtlose digitale „Travellers` Journey“ von der Idee der Reise bis zur Rückkehr nach Hause ermöglicht.

Dank der modularen VINN-Produkte kann dem Gast eine Konfigurationsdatei passend zum Hotel zur Verfügung gestellt werden. Macht das die App nicht doch zusätzlich kompliziert?

Der Gast merkt nichts davon. Wir erstellen für jedes Hotel und für jedes Hotelzimmer ein Technologie-Profil mit den freigeschalteten Services, das automatisch auf das Smartphone des Gastes geladen wird, wenn er eincheckt.

So braucht er sich noch nicht einmal manuell mit dem WLAN zu verbinden, da wir durch die Buchung wissen, wer der Gast ist und dass er berechtigt ist, sich dort einzuwählen. Dies geschieht alles im Hintergrund ohne Interaktion des Gastes.

Hat der Gast z.B. eine bestimmte Zimmertemperatur in seinem Profil hinterlegt, können wir durch Beacons feststellen, ob er sich im Hotel befindet und dann die Klimaanlage automatisch steuern. Sollte der Gast für einen Termin das Haus verlassen, wird sie wieder automatisch auf die optimale Energieeffizienz geregelt.

Um welche Drittlösungen kann es sich beispielsweise handeln, die von Hotels individuell in die App integriert werden sollen?

VINN hat ein ganzheitliches Produktportfolio, welches neben der App VINNcockpit auch TV-Lösungen, Internet-Lösungen, digitale Beschilderungen und IP-Telefonie beinhaltet, die optimal miteinander vernetzt sind. Wir verstehen aber auch, dass Hotels für das ein oder andere Produkt aus strategischen Gründen Mitbewerber favorisieren. Unsere Vision ist es, die digitale Reise des Gastes zu personalisieren. Sollte eine Schnittstelle der Drittprodukte existieren, so bieten wir an, diese nahtlos in unsere Plattform einzubinden. Dies kann beispielsweise auch ein zusätzlich zu integrierender Klimaanlagen-Hersteller sein, ein Content-Anbieter, der den Gästen maßgeschneiderte Inhalte anbieten möchte, oder auch – wie gerade angefragt – ein Babyphone. Eines ist gewiss: Kein Gast möchte zig Apps für verschiedene Reisen und für verschiedene Aufgaben installieren.

Besteht durch Apps wie VINNcockpit, die das Gästemanagement und Arbeitsabläufe vereinfachen, möglicherweise eine Gefährdung für Jobs im Servicesegment?

2016 gab es in Deutschland einen neuen Rekord mit 447 Millionen Übernachtungen. Laut Welttourismusorganisation (UNWTO) wird die Anzahl der weltweiten Touristenankünfte von 1.138 Milliarden im Jahr 2010 auf 1,8 Milliarden im Jahr 2030 ansteigen, mit einem Anteil von 52 Prozent in Europa (Stand 2015). Gleichzeitig werden in Deutschland bis 2030 ca. vier Millionen Arbeitskräfte, vor allem im Dienstleistungssektor, fehlen. Das sind dramatische Zahlen. Deshalb lautet die Frage für die Hotellerie zurzeit eher, woher die Fach- und Arbeitskräfte kommen sollen.

Mit VINN betrachten wir den digitalen Wandel vor allem als Chance. Wir automatisieren Standard-Dienstleistungen dort, wo der Gast es nicht sieht, optimieren betriebliche Prozesse, helfen Kosten sparen, u. a. im Energiebereich, und entlasten die Fachkräfte, damit sie sich wieder zu hundert Prozent dem Gast widmen können, ohne von Routineaufgaben abgelenkt zu sein.

Lassen Sie mich ein Beispiel nennen: In vielen Hotels werden die Batterien der Hotel-Fernbedienungen alle sechs Monate in den Zimmern ausgetauscht, um Reklamationen und Fehlersuche vorzubeugen. Wir liefern einen Bericht, welche Batterien in den nächsten Tagen ausgetauscht werden müssen… oder der Gast nutzt VINNcockpit als Fernbedienung.

Neben dem ökologischen Aspekt, dass weniger Sondermüll in Form von noch nicht einmal leeren Batterien anfällt, hat das einen weiteren Vorteil: So bleibt den Mitarbeitern jetzt mehr Zeit, um für einwandfreie, saubere Zimmer zu sorgen und damit die Gästezufriedenheit sicherzustellen.

Die App kann als Zimmerschlüssel dienen und auch mobiles Bezahlen ist möglich. Können die Daten der Nutzer in falschen Händen zu Missbrauch führen?

Wir erfinden das Rad nicht dort neu, wo es sehr gute und sichere Lösungen gibt, und arbeiten mit Branchenführern zusammen. Unser Zahlungsdienstleister ist nach den EU-Regelungen geprüft und erfüllt sämtliche Vorschriften und Sicherheitsstandards der Zahlungsindustrie. Alle Daten sind verschlüsselt und mit den Vorschriften der Sicherheitsnorm PCI konform.

Unsere Partner, deren mobile Schlüsseltechnologien wir integriert haben, setzen diese schon zehntausendfach ein und erfüllen selbstverständlich auch alle Vorschriften und die neuesten Sicherheitsstandards.

Unsere Aufgabe ist es, dass Daten nicht in falsche Hände geraten und dieser Schutz hat für uns oberste Priorität. Nur dann setzen sich solche Technologien durch.

Welche Chancen der digitalen Vernetzung sehen Sie für die Zukunft der Hotel-Branche?

Ein Trend ist es, ein Zimmer nicht nur für die Nacht anzubieten, sondern für einen beliebigen Zeitraum. Wenn ein Geschäftsreisender um 05:00 Uhr morgens zum Flughafen fährt, der nächste Gast für dieses Zimmer aber um 21:00 Uhr anreist, so schlummern hier signifikante Ertragspotentiale. Ohne effektivere und digitalisierte Prozesse ist dies eine immense logistische Aufgabe.

Eine attraktive App mit zahlreichen Mehrwerten, die es dem Gast möglichst einfach macht, seine gesamte „Reise“ individuell und unkompliziert abzubilden, reduziert die Hotelsuche dann nicht nur auf den niedrigsten Preis, sondern stärkt die Direktbuchungen. Und im Hotel können sich die Mitarbeiter wieder zu 100 Prozent dem Gast anstelle zeitraubender Routineaufgaben widmen.

Lesen Sie hier das komplette Interview in der Gastronomie und Hotellerie

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